Die visuelle Erscheinung eines gestalteten Werkes in Korrespondenz zu seinem Inhalt, seiner Aussage, seiner Intention – das uralte Ziel der Typografie.
Im Vordergrund (mitunter aber nicht alleine) steht die angenehme Lesbarkeit. In der langen Tradition der Typografie bildete sich ein umfänglicher Werkzeugkasten heraus: so macht man Gebrauch vom Einsatz verschiedener Schriftarten, Schriftgrößen und Auszeichnungsarten, der Wahl der Satzbreite, des Zeilenfalls, des Satzspiegels, achtet auf den Umgang mit grafischen Elementen und arbeitet im Bereich der Mikrotypografie geradezu mit der Lupe.
Zentrale Kriterien für die typografische Entscheidungsfindung sind die Lesegewohnheiten und Orientierungsansprüche der Zielgruppe(n) wie auch die Eigengesetzlichkeiten des zu gestaltenden Mediums.
Sozusagen das etwas größere Geschwisterkind im Vergleich zur Typografie – das (auch häufig serielle) Gestalten von Zeitschriften, Zeitungen, Magazinen, Broschüren und Büchern.
Hier sind die Aspekte betont, die das Gesamte einer Publikation (oder Publikationsreihe) im Blick haben, angefangen von der Etablierung eines Gestaltungsrasters und Coverlayouts unter Berücksichtigung des bestehenden Corporate Designs bis hin zur Kooperation mit Redakteuren, Illustratoren, Fotografen und nicht zuletzt Druckern – und das nicht selten etwas umwölkt von zeitlichen und monetären Ressourcen.
Editorial Design prägt das Erscheinungsbild des Mediums durch unverwechselbaren Charakter und die dem Inhalt angemessene Optik.
Die Verdichtung und eine hohe Geschwindigkeit in der Verarbeitung (beim Betrachter, leider nicht beim Grafiker) von Informationen sind die Stärken der Infografik. Visuelle Repräsentationen mitunter sehr komplexer Zusammenhänge (auch immer häufiger als Datenvisualisierung bezeichnet), eingedampft idealerweise in eine einzige Abbildung, finden zunehmend Anwendung – und das auch außerhalb der traditionellen Bereiche wie der Wissenschaft oder statistischen Fragestellungen.
Illustriert werden jegliche Zahlenverhältnisse, örtliche Gegebenheiten, Zeitreihen wie auch Organisationsstrukturen und Handlungsabläufe.
Analyse von formalen wie inhaltlichen Zusammenhängen und deren Destillation (und damit Interpretation) auf kleinstem Raum erfordern hohe Sachkenntnis – oder zumindest einschlägige Telefonnummern.
Diagramme, Karten, Organigramme, Mindmaps, Explosionszeichnungen – die Vielfalt der Instrumente und grafischen Elaborate spiegelt den facettenreichen Aufgabenbereich wieder.
Eine beliebte Analogie zu Webdesign verbindet sich mit dem Begriff der Architektur. Hier wie dort – in beiden Fällen errichtet man sozusagen begehbare Objekte – legt man großen Wert auf gute Orientierung, angemessene Funktionalität, benutzerfreundliche Gestaltung, visuelle Identität (bisweilen bei Architektur etwas fraglich), nachvollziehbare Raumaufteilung und hohe technische Verlässlichkeit (heutzutage eher bei Webdesign nicht zwingend in höchster Blüte stehend).
Im Umgang mit mehrdimensionalen Informationsstrukturen und überbordenden Interaktionsmöglichkeiten liegen wesentliche Unterschiede zum Editorial Design – das gilt auch für die Ausgabegeräte, die sich durch einen bunten Strauß an Displayauflösungen, installierter Software und technischen Fähigkeiten hervortun.
Die Gestaltung dieses offenkundig unverzichtbaren elektronischen Schaufensters unterliegt einem weit höheren Durchsatz visueller als auch technischer Moden und Notwendigkeiten (und Verzweiflungen) als alle anderen Bereiche der grafischen Gestaltung.
Das Grafikbüro ultraVIOLETT Mediendesign gründete sich 1997 – einige Kunden betreue ich auch seit dieser Zeit.
Seit 2014 unterrichte ich zudem als Lehrbeauftragter für Grafikdesign und Webgestaltung an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Überwiegend aus der Mitte Hessens stammend, finden sich darunter Unternehmen, Institutionen und Projekte jeglicher Größe und Ausrichtung; Schwerpunkte meiner Tätigkeit bestehen gleichwohl in den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Verwaltung.